4. Inneres: Überblick
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Archäologische Untersuchungen zeigten zwei kleinere Vorgängerbauten (um 800 und etwas grösser um 1100). Die heutige Kirche stammt mit ihren ältesten Bauteilen aus der Zeit um 1200, ist also rund 800 Jahre alt. Wie die Gebäude in der ganzen Region Basel, wurde auch diese Kirche beim Basler Erdbeben von 1356 stark in Mitleidenschaft gezogen und danach wieder aufgebaut.
Der Vorchor mit den romanischen Würfelkapitellen blieb stehen und ist somit der älteste Teil (um 1200). Nach dem Erdbeben wurde unter dem Lehensträger Konrad Münch-Löwenberg das Altarhaus (nun rechteckig) und das Schiff wieder aufgebaut und danach die Kirche mit Malereien ausgeschmückt.
Nachdem die Kirche in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts dem Petersstift von Basel unterstand, liess dieses die ganze Kirche im Jahr 1507 neu ausmalen.

Die Malereien der Kirchen im Mittelalter folgten immer demselben Programm: Eine Kirche war wenn immer möglich nach Osten ausgerichtet. Auf der (dunklen) N- Seite wurde die Passionsgeschichte dargestellt, auf der (hellen) S-Seite das Marienleben und auf der W-Seite (dem Untergang der Sonne) das Jüngste Gericht. Das gilt auch für Muttenz.
Nach der Reformation von 1529 wurden jedoch alle Malereien übertüncht und dafür Bibelsprüche an die Wand geschrieben.
Die Zunahme der Bevölkerung brachte es mit sich, dass eine Empore eingebaut, sowie anstelle eines Fensters, nun an der N- und S-Wand zwei Fenster ausgebrochen wurden. Da die Malereien nicht sichtbar waren, ohne Rücksicht auf deren Zerstörung.
Bei einer Renovation im Jahr 1880 entdeckte man die alten Malereien wieder und liess vom berühmten Muttenzer Künstler Karl Jauslin von allen Gemälden Pausen und Aquarelle herstellen. Danach wurden sie wieder übertüncht, mit Ausnahme des Jüngsten Gerichts auf der W-Wand. Mit der Renovation von 1973-75 wurden die Malereien wieder sichtbar gemacht.